Das Cadillac Team ist bereit
Die Formel 1 erweitert 2026 das Starterfeld – Cadillac mit Ferrari-Motor
So langsam wird es ernst für Cadillac F1, das neue Formel 1 Team, das ab 2026 in die Formel1 WM einsteigt. Dabei wollte das US-amerikanische Team ursprünglich schon 2024, spätestens 2025 am Start sein. Hintergrund: Dies allerdings scheiterte am Veto der anderen zehn in der Weltmeisterschaft eingeschriebenen Teams. Denn eigentlich steckt hinter dem nun „Cadillac F1“ genannten Projekt die Familie Andretti. Michael Andretti, der Sohn des F1 Weltmeister von 1978, Mario Andretti, wollte unbedingt in die Königsklasse einsteigen. Die FIA gab nach genauer Prüfung der Bewerbung grünes Licht, aber die Teams legten ihr Veto ein. Das Argument: „Andretti bringt nicht genug zusätzlichen Wert in die Formel 1.“ Niemand wollte den von F1-Eigentürmer Liberty Media für die Teams ausgeschütteten „Geld-Kuchen“ durch 11 anstatt durch 10 Teams teilen. Die Argumentation: wenn ein neues Team neue Sponsoren und neues Interesse in die Formel 1 bringt, wird die generierte Geldmenge der Formel 1 steigen und die Teams hätten am Ende mehr als ohne den neuen Mitbewerber. Dies schien mit Andretti nicht möglich.
Die Patt-Situation „Andretti gegen die etablierten Teams“ löste sich erst, als in den USA kartellrechtliche Ermittlungen gegen Liberty Media und gegen die F1 Teams im Raum standen. Plötzlich kam Bewegung in die Angelegenheit: Bei Liberty ging 2024 der langjährige CEO Greg Maffei in Ruhestand und wurde durch Derek Chang ersetzt. Beim Andretti-Team trat Michael Andretti zurück und Andrettis Projekt wurde in Cadillac F1 umgetauft. Und plötzlich stimmten die zehn Teams der Formel1 einer Teilnahme ab 2026 endlich zu!
Projektleiter und Teamchef des neuen Cadillac F1-Teams ist Graeme Lowdon, der früher Teamchef bei den F1 Teams Virgin und Marussia war und damit genügend Know How in der F1 vorweisen kann. Seit mehr als einem Jahr laufen bei Cadillac F1 die Vorbereitungen. Andretti hatte eine Fabrik bei Silverstone gekauft, in der die ersten ca. 300 Mitarbeiter eingestellt wurden. Der Bau einer Fabrik in Fishers nördlich von Indianapolis ist in die Wege geleitet und als Partner für Motor und Getriebe hat Cadillac einen Vertrag mit Ferrari (!) geschlossen.
Der Scuderia Ferrari fiel die Entscheidung für Cadillac leicht: ab 2026 verliert man die Motoren-Partnerschaft mit Sauber, denn das neue Audi-Team tritt mit eigener Power-Unit an. Cadillac dagegen ist nicht in der Lage kurzfristig eine eigene Power-Unit zu entwickeln. Dies wird voraussichtlich erst ab 2029 möglich sein. Ob es am Ende dazu kommt ist fraglich, denn in der Formel 1 wird mittlerweile schon davon gesprochen die neuen Motoren, die 2026 debütieren, schon 2029 oder 2030 durch klassische V8- oder V10-Motoren zu ersetzen. Ob sich Cadillac unter diesen Bedingungen überhaupt dazu entscheidet, eine eigene Version der hochkomplexen Power Units mit 50% Elektro-Anteil zu entwickeln, bleibt abzuwarten.
Während die Entwicklung des Chassis für 2026 nach Plan läuft und Cadillac mit dem Scheckbuch durch das Fahrerlager läuft um Mitarbeiter von den anderen Teams abzuwerben, war lange Zeit die große Frage, wer denn ab 2026 die Cadillacs fahren werden? Natürlich machte sich auch Mick Schumacher Hoffnungen, in diesem neuen Team berücksichtigt zu werden. Aber Cadillac geht einen anderen Weg: mit Valtteri Bottas und Sergio Perez hat das Team zwei erfahrene Piloten verpflichtet. Bottas hat bislang 247 Rennen bestritten, Sergio Perez 281. Damit verfügen die beiden über riesige Erfahrung in der Formel 1.
Mick Schumacher erhielt angeblich das Angebot, als Cadillac Test- und Ersatzfahrer bereit zu stehen. Warum er dieses Angebot abgelehnt hat, ist verständlich. Denn Cadillac möchte natürlich aus PR-Gründen einen US-amerikanischen Piloten verpflichten. Diese sind im F1-Umfeld zwar rar gesät und die in der amerikanischen Indycar-Serie erfolgreichen US-Piloten haben meistens nicht genügend Punkte für die notwendige FIA-Superlizenz. Einem US-Piloten wird aber F1-Qualität bescheinigt: Colton Herta. Der Sohn des langjährigen US-Fahrers Brian Herta ist vor ein paar Jahren wie eine Urgewalt in die Indycar-Meisterschaft eingestiegen. Die frühen Resultate hat er aktuell nicht mehr bestätigen können. Aber Herta ist mutig und wechselt 2026 in die Formel 2-Meisterschaft, um zum einen die FIA-Punkte für die F1-Superlizenz zu erhalten und zum anderem, um viele der Formel 1-Rennstrecken zu lernen. Sowohl die Pisten in Europa als auch Kurse wie Melbourne, Bahrain, Jeddah, Baku, Qatar und Abu Dhabi veranstalten Formel 2-Rennen. Mit ein oder zwei Jahre in der Formel 2 wäre Colton Herta perfekt auf die Formel1 vorbereiten – und dann könnte er der ideale Fahrer für Cadillac F1 sein.
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