Jaguar will Effizienz umsetzen

Jaguar will Effizienz umsetzen

Um die maximale Leistung aus ihrem vollelektrischen Jaguar I-TYPE 5 herauszuholen, reicht es für die Jaguar Rennfahrer Mitch Evans und Sam Bird nicht, wie in Rennserien mit Verbrennungsmotoren möglichst oft Vollgas zu geben. Denn in der Formel E gewinnt Effizienz. Als Konsequenz müssen sie bei jeder Strecke genau wissen, wo der optimale Bremspunkt für eine Kurve liegt und wann sie vom Gas gehen müssen, um durch regeneratives Bremsen die maximale Energierückgewinnung zu erreichen. Die Erkenntnisse aus diesen ausgefeilten Motorsport-Strategien soll auch den Kunden der Jaguar Modelle mit Plug-in-Hybrid- (PHEV) oder Mild-Hybrid-Antrieben (MHEV) zugutekommen – wie beispielsweise die Modelle F-PACE P400e und E-PACE P300e

In Vorbereitung auf jeden Lauf zur ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft erstellt das Jaguar TCS Racing Team ein detailliertes Modell jedes Stadtkurses – bis hin zur Lage der Kanaldeckel. Auf dieser Grundlage werden dann im hochmodernen Simulator die Energiestrategien für die Rennen entwickelt. Diese über Sieg oder Niederlage entscheidenden Strategien stellen sicher, dass die Fahrer das Gaspedal immer zum optimalen Zeitpunkt drücken – oder lupfen – um so viel Energie wie möglich zu sparen. Folge: Jedes Joule Energie, das zum Antrieb des I-TYPE 5-Motors gelangt – und beim regenerativen Bremsen zum Laden der Batterie zurückgeführt wird – wird so effizient wie möglich genutzt.

Die aus diesem Prozess gewonnenen Software-Erkenntnisse halfen Jaguar bei der Entwicklung einer prognostizierten Energieoptimierungs-Funktion (PEO) für die Serienmodelle F-PACE P400e und E-PACE P300e. Durch die Eingabe eines Ziels in die Navigation des Pivi Pro Infotainment-Systems erhält PEO einen Überblick über Fahrten von bis zu maximal 650 Kilometer Länge, die zur Analyse in 100-Meter-Segmente unterteilt werden.

Anhand einer Fülle von GPS-Kartendaten – einschließlich der Straßenprofile mit möglichen Durchschnittsgeschwindigkeiten und Steigungen – trifft PEO eine fundierte Entscheidung darüber, wie der Antriebsstrang auf den einzelnen Etappen am besten eingesetzt werden sollte: Vorrang für den Elektromotor in städtischen Gebieten, um eine abgasfreie Fahrt zu ermöglichen, oder Priorität für den effizienten Ingenium-Benzinmotor auf Autobahnen. Diese intelligente, vorausschauende Steuerung der beiden Antriebsquellen kann die Energieeffizienz im realen Fahrbetrieb verbessern.

Die im Jaguar XE, XF, E-PACE und F-PACE MHEV zum Einsatz kommende Eco-Coach-Funktion nutzt intelligente Algorithmen, um den Kunden beim Erspüren eines gleichmäßigeren und damit effizienteren Fahrstils zu helfen. Indem sie die vor ihm liegende Fahrbahn erkennt und auffordert abzubremsen, um die Vorteile des regenerativen Bremsens zu maximieren. Die Eco-Coach-Technologie ist vergleichbar mit den Beschleunigungs- und Verzögerungs-Zyklen, die die Formel E-Rennfahrer Mitch Evans und Sam Bird zur Optimierung ihres Energieverbrauchs während eines E-Prix nutzen. Dazu muss man wissen, dass ein Formel-E-Rennwagen während eines Rennens etwa ein Drittel der Energie zurückgewinnen muss, um über die Distanz von 45 Minuten + eine Runde zu kommen.

Auf öffentlichen Straßen nutzt Eco Coach den GPS-Standort des Fahrzeugs und die in der Cloud gespeicherten Daten, um die wahrscheinlichste Route, die das Fahrzeug nehmen wird, vorherzusehen. Zusammen mit Kartendaten wie Steigungen, Straßenkrümmungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen kann die Technologie bis zu 2,5 km weit in die Zukunft blicken – der sogenannte elektronische Horizont – um kommende Kurven, Kreuzungen und Kreisverkehre, niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzungen und Gefälle zu erkennen – alles Situationen, in denen der Fahrer mit großer Wahrscheinlichkeit das Gaspedal lupfen wird. Dieses intelligente Bild der vorausliegenden Straße wird alle zehn Meter aktualisiert und an das Antriebsstrang-Steuermodul gesendet. Zum Zweck, den optimalen Punkt für den Fahrer zu bestimmen, an dem er das Gaspedal zurücknehmen kann, um so viel wie möglich über regeneratives Bremsen anstelle der Reibungsbremsen zu verzögern.

Mit der Kraft des E-Motors

Der Jaguar F-PACE P400e Plug-in-Elektrohybrid nutzt einen kompakten Elektromotor, der in das Achtgang-Automatikgetriebe integriert ist, in Verbindung mit einem Vierzylinder-Benzinmotor, der eine Systemleistung von 404 PS und ein Drehmoment von 640 Nm und ermöglicht. Der E-PACE P300e Plug-in-Elektrohybrid kombiniert einen elektrischen Hinterachsantrieb (ERAD) und einen Dreizylinder-Benzinmotor, um insgesamt 309 PS und 540 Nm Drehmoment zu erzeugen. Die Jaguar-Modellreihen XE-, XF-, E-PACE- und F-PACE bieten eine Auswahl an Benzinmotoren mit drei, vier und sechs Zylindern sowie Dieselmotoren mit vier und sechs Zylindern. Sie alle sollen durch das 48-Volt-MHEV-System von Jaguar noch effizienter und reaktionsschneller werden.