Unterwegs mit dem Cupra E-Racer

Unterwegs mit dem Cupra E-Racer

DIE AUTOSEITEN fuhren den voll elektrischen Renn-Tourenwagen – CUPRA ist Titelträger im FIAETCR eTouring Car World Cup 2022

Ein toller Erfolg: CUPRA hat seine beiden Titel im FIA ETCR eTouring Car World Cup erfolgreich verteidigt. Die spanische Challenger-Brand gewinnt mit dem vollelektrischen e-Racer den Herstellertitel zum zweiten Mal in Folge. Und damit nicht genug: In seiner Rookie-Saison krönte sich Adrien Tambay auf dem Sachsenring zum „King of the Season“. Der Franzose ging als Führender in das letzte Rennen der Saison und konnte den ersten Rang in der Fahrerwertung im FIA ETCR eTouring Car World Cup erfolgreich verteidigen.

Der Grundstein wurde früh gelegt: „Wir haben uns hauptsächlich auf zwei Bereiche konzentriert: Leistung und Sicherheit. Wir haben die Aufhängung verstärkt, damit wir eine bessere Chance haben, jedes Rennen zu gewinnen, da das Auto von den Fahrern gemeinsam genutzt wird. Es robuster und sicherer zu machen, war eine unserer Prioritäten“, erklärte Xavi Serra, Leiter CUPRA Racing. Mit Dr. Werner Tietz, Vorstand für Forschung und Entwicklung, am Steuer wurde der CUPRA e-Racer später auf der Rennstrecke von Castellolí, in der Nähe von Barcelona, getestet. „Es ist entscheidend, dass wir den CUPRA e-Racer verbessern, denn er ist das Siegerauto der vorigen Saison, also müssen wir hart arbeiten, um an der Spitze zu bleiben“, sagte Vorstandsmitglied Dr. Tietz. Die Entwicklungsarbeit hat sich gelohnt, der ETCR-Titel 2022 ist gewonnen.

Der Motorsport ist seit Langem ein Versuchsfeld für Zukunftstechnologien. So viele leistungssteigernde, kraftstoffsparende und sicherheitsrelevante Innovationen wurden zunächst in Rennwagen eingesetzt und später auf die Serienfahrzeuge übertragen. Dasselbe gilt für Technologien bei der Elektromobilität. Wir treiben auch hier die Konzepte auf der Rennstrecke bis zum Äußersten und unsere Ingenieure gewinnen eine Menge wertvoller Daten, die analysiert werden und sich auf die Entwicklung von Straßenfahrzeugen auswirken können, bilanziert CUPRA.

Grundsätzlich war die Abstimmung des Autos bereits sehr gut, schließlich holte das CUPRA Team im vergangenen Jahr den ersten Platz in der Gesamtwertung und Mattias Ekström konnte den Fahrertitel gewinnen. Doch für die Verteidigung der beiden Titel in Saison 2022 musste der CUPRA e-Racer noch besser sein. Dr. Werner Tietz erläuterte nach den Tests seine Fahreindrücke: „Das Lenkverhalten ist fantastisch, und das Gefühl für den Bremsdruck ist perfekt. Außerdem ist das Auto sehr gut ausbalanciert, was das Fahren leicht macht“, und sagte weiter, „auch die Federung ist erstklassig. Selbst auf holprigen Strecken verliert man nicht den Kontakt zum Boden. Er ist sehr agil und stabil.“ Im Gespräch mit DIE AUTOSEITEN freut sich Dr. Tietz am Sachsenring: „Die harte Arbeit des CUPRA Racing Teams ist belohnt worden und wir waren auf dem richtigen Weg.“

Im Anschluss an die Saison erwartete uns „die harte Arbeit“: DIE AUTOSEITEN nahmen Platz im CUPRA e-Racer, dem Siegerauto der FIA ETCR eTouring Car World Cup. Auf einem abgesperrten Gelände hatten wir ein ganz besonderes Fahrerlebnis: Motorsport im voll elektrischen Renn-Tourenwagen. Das Einsatzteam CUPRA EKS beim FIA ETCR bereitete uns gut vor. Hier ist Mattias Ekström der Chef – schließlich sind CUPRA und Mattias Ekström eine Erfolgsgeschichte. Der 43-Jährige Schwede ist seit 2019 Mitglied des CUPRA Tribe – als erfolgreicher Rennfahrer, Markenbotschafter und Entwicklungsfahrer für die Serienmodelle, unter anderem den CUPRA Born.

Trumpfkarte im Kampf um den Titel war der CUPRA e-Racer. In der FIA ETCR wird ein Einheitsantrieb eingesetzt, die entsprechenden Antriebspakete werden von Williams Advanced Engineering (WAE) und Magelec Propulsion geliefert. Den CUPRA e-Racer treiben vier Elektromotoren an der Hinterachse an, gespeist von einer flüssigkeitsgekühlten 65-kWh-Batterie. So liefert der vollelektrische Rennwagen eine kombinierte Höchstleistung von 500 kW (680 PS) und ein maximales Drehmoment von 960 Nm. Ein beeindruckendes Gefühl für die Leistungsentfaltung bekamen wir während unserer Ausfahrt. Und mit dem E-Rennwagen ist eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h möglich.

„Am Ende des Tages ist die elektrische Technologie bei den Straßenfahrzeugen die gleiche wie bei den Rennwagen. Es gibt eine Batterie, einen Elektromotor und einen Wechselrichter. Die Herausforderungen, die in beiden Bereichen bestehen, sind dieselben. Im Motorsport lernen wir beispielsweise viel über das Wärmemanagement. Die Erfahrungen, die wir mit dem Elektro-Rennwagen machen, kann man auch auf Serienfahrzeuge übertragen. Daher können sie sehr nützlich für die Entwicklung sein“, sagt Mattias Ekström.

Der CUPRA E-Racer ist ein Fahrzeug, das auch einem erfahrenen Rennfahrer wie Mattias Ekström ein Lächeln ins Gesicht zaubert – DIE AUTOSEITEN hatten eher ein respektvolles Lächeln im Gesicht. „Der CUPRA e-Racer ist ein fantastisches Auto, das auch seine Herausforderungen hat, was ich sehr mag“, sagte der Schwede der Im Gespräch. „Die Kraft, die wir sofort auf der Hinterachse zur Verfügung haben, ist erstaunlich. Aber wir verwenden keine Slick-Reifen, also ist es entscheidend, den Grip und die Leistungsentfaltung zu kontrollieren. Wenn man nicht aufpasst, kann man leicht die Reifen überhitzen oder sich in der Kurve drehen. Man muss sehr präzise agieren, um eine gute Runde hinzubekommen.“

Die Dakar und Ekström

Mattias Ekström ist zweimaliger DTM-Champion, Rallycross-Weltmeister, Dakar-Teilnehmer und ETCR-Champion – eine bewegte Motorsport-Karriere. „Heute versuche ich, bei der jungen Generation von Rennfahrerinnen und Rennfahrern das Gleiche zu tun und niemals einen Ratschlag zu verweigern.“ Was hast du im Motorsport noch auf deiner Liste? „Im Moment steht ein Podest-Platz bei der Dakar mit Audi im Vordergrund. Aber ich war schon immer offen für neue Herausforderungen. Wenn sich eine interessante Gelegenheit ergibt, schaue ich sie mir gerne an“, sagt Ekström, bei dem die Vorfreude auf die Dakar-Rallye 2023 im Audi RS Q e-tron dominiert. Die traditionsreiche Dakar-Rallye startet am 31. Dezember 2022 in Dschidda und endet am 15. Januar 2023 in Dammam. Die  „Coast-to-Coast“-Route führt durch Saudi-Arabien – vom Roten Meer an den arabischen Golf.